Pflegeberater Quereinsteiger: Alles, was du wissen musst

Die Pflegeberatung gewinnt zunehmend an Bedeutung, und mit ihr auch die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Viele Menschen sehen im Quereinstieg als Pflegeberater eine Möglichkeit, einen sinnvollen Beitrag zu leisten und zugleich neue berufliche Wege einzuschlagen. Andere nutzen diese Gelegenheit, um sich ein freiberufliches, zweites Standbein aufzubauen.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Beweggründen, Voraussetzungen und Karrierechancen für Quereinsteiger in der Pflegeberatung. Zusätzlich zeigen wir Dir, welche Inhalte der Fernkurs „Pflegeberater nach § 7a SGB XI“ bereithält. 

Inhaltsverzeichnis

Berufsbild Pflegeberater: Die Schlüsselrolle in der Pflegebranche

Die Pflegeberatung spielt eine zentrale Rolle im deutschen Gesundheitssystem und ist im Sozialgesetzbuch XI, § 7a verankert. Seit 2009 besteht ein Rechtsanspruch auf unabhängige und individuelle Beratung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Doch was verbirgt sich hinter dem Beruf des Pflegeberaters? Welche Aufgaben hat er und welche Rolle spielt er in der Pflegebranche?

Was ist ein Pflegeberater überhaupt?

Ein Pflegeberater ist ein Fachexperte, der mit den Sozialleistungen und Hilfsangeboten im Pflegebereich vertraut ist. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen umfassend zu beraten. Außerdem klärt er sie über ihre verschiedenen Leistungsansprüche auf. Diese Beratung basiert auf Freiwilligkeit und zielt darauf ab, die Betroffenen bei der Gestaltung ihrer individuellen Versorgungspläne zu unterstützen.

Aufgaben & Tätigkeiten

Das Aufgabengebiet eines Pflegeberaters ist breit gefächert. Zu den Aufgaben gehören, laut § 7a SGB XI, unter anderem:

  • Systematische Analyse und Erfassung des Hilfebedarfs unter Berücksichtigung der Feststellungen einer MDK(Medizinische Dienst der Krankenversicherung)-Begutachtung
  • Erstellung eines individuellen Versorgungsplans mit erforderlichen Sozialleistungen und gesundheitsfördernden, präventiven, kurativen, rehabilitativen oder sonstigen medizinischen sowie pflegerischen und sozialen Hilfen
  • Gewährleistung und Überwachung der Umsetzung des Versorgungsplans
  • Durchführung von Anpassungen des Versorgungsplans bei Bedarf
  • Evaluation und Dokumentation des Hilfeprozesses bei komplexen Fallgestaltungen

Pflegeberater haben das Ziel, den Betroffenen mehr Autonomie zu ermöglichen und sie bei der Pflege ihrer Angehörigen zu unterstützen. Dabei treten sie als verlässliche Ansprechpartner auf – nicht nur für die Pflegebedürftigen selbst, sondern auch für deren Familienangehörige und Betreuer.

Bedeutung des Pflegeberaters im Gesundheitswesen

Pflegebedürftige und ihre Familien werden mit vielseitigen Herausforderungen konfrontiert. Daher erweist sich die Pflegeberatung als unverzichtbarer Bestandteil des Hilfesystems. Wenn Du also als Quereinsteiger Pflegeberater werden willst, kannst Du den Betroffenen Unterstützung und Orientierung bieten. Entdecke hier die Gründe, welche den Beruf so bedeutend machen:

Unterstützung bei der Entscheidungsfindung: Pflegebedürftige und ihre Familien stehen oft vor komplexen Entscheidungen in Bezug auf die Pflege, sei es die Auswahl einer geeigneten Pflegeeinrichtung oder die Organisation von häuslicher Pflege. Eine professionelle Pflegeberatung kann dabei helfen, die verschiedenen Optionen zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Information und Aufklärung: Pflegebedürftige und ihre Angehörigen können oft überfordert sein von den vielen Informationen und Regelungen im Pflegesystem. Eine Pflegeberatung bietet klare Informationen über Pflegeleistungen, Finanzierungsmöglichkeiten und rechtliche Aspekte der Pflege.

Individuelle Unterstützung: Jeder Pflegefall ist einzigartig, und daher ist auch die benötigte Unterstützung individuell. Eine Pflegeberatung kann auf die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche des Pflegebedürftigen sowie seiner Familie eingehen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten.

Hilfe bei der Beantragung von Leistungen: Viele Pflegeleistungen werden von öffentlichen oder privaten Trägern finanziert, erfordern jedoch einen Antragsprozess. Ein Pflegeberater kann bei der Beantragung von Leistungen unterstützen und sicherstellen, dass alle Ansprüche geltend gemacht werden.

Unterstützung bei Krisen: Pflegesituationen können plötzlich auftreten oder sich verschlechtern, was zu Krisen führen kann. In solchen Fällen ist eine schnelle und kompetente Unterstützung durch eine Pflegeberatung entscheidend, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

Mögliche Arbeitsbereiche eines Pflegeberaters


Pflegeberater sind in verschiedenen Bereichen tätig und können sowohl angestellt als auch freiberuflich arbeiten.

Man findet sie unter anderem in Krankenhäusern, in Beratungsstellen sowie in Therapie- und Pflegeeinrichtungen. 

Pflegeberater Quereinsteiger: Motivation & Hintergrund für eine Umschulung

Immer mehr Menschen aus den Bereichen Pflege, Sozialversicherung und soziale Arbeit entscheiden sich für einen Quereinstieg als Pflegeberater. Auch Fachkräfte aus der Heilpädagogik sowie Personen, die Erfahrung in der Beratung zu gesundheitlichen oder sozialrechtlichen Themen haben, folgen diesem Trend. Die Gründe für den Wechsel sind vielfältig.

Einige werden von persönlichen Erfahrungen motiviert, beispielsweise durch die Pflege eines Familienmitglieds oder eigene Begegnungen mit dem Pflegesystem. Sie möchten ihr Wissen und ihre Erfahrungen nutzen, um anderen in ähnlichen Situationen zu helfen. Andere wiederum wählen eine Umschulung aus beruflichen Gründen, beispielsweise aufgrund von Interesse an sozialen Themen. 

Zusätzlich streben viele Mitarbeiter in der Pflege irgendwann danach, sich vom direkten “Pflegebett” zu entfernen, also weg von der körperlich und psychisch belastenden Arbeit. Der Quereinstieg über eine Weiterbildung zum Pflegeberater bietet einen Weg, der auf ihren pflegerischen Erfahrungen aufbaut. Außerdem ermöglicht es ihnen eine freiere Zeiteinteilung, einen Ausweg aus der Schichtarbeit und in der Regel auch eine bessere Bezahlung.

Angesichts des akuten Pflegenotstands und Fachkräftemangels im Gesundheitswesen, eröffnen sich in der Pflegeberatung chancenreiche Perspektiven. Die steigende Nachfrage nach qualifizierten Pflegeberatern macht den Quereinstieg attraktiv. In diesem Beruf kann außerdem ein direkter Beitrag zur Verbesserung der Pflegesituation geleistet werden.

Weiterbildung zum Pflegeberater nach § 7a SGB XI

Du bist an einer Weiterbildung bzw. Umschulung zum Pflegeberater interessiert und suchst nach einem Kurs, der staatlich geprüft und zugelassen ist? Dann bist Du hier bei uns, an der Fernakademie für Pflege und Pflegemanagement, genau richtig!

Es gibt grundsätzlich verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, um über einen Quereinstieg Pflegeberater zu werden. Hier möchten wir Dir jedoch einen Einblick in unseren flexiblen Fernkurs geben. Erfahre, welche Inhalte Dich erwarten, wie lange die Weiterbildung geht und welche Voraussetzungen Du mitbringen musst. 

Inhalte, Ablauf & Dauer 

Die Weiterbildung zur Pflegeberatung besteht aus 10 Lehrheften. Diese vermitteln Dir das notwendige Wissen, um Pflegebedürftige und deren Angehörige umfassend beraten zu können. Pro Woche solltest Du etwa 8-9 Stunden für die Bearbeitung der Lehrhefte einplanen. 

Die Lehrinhalte sind praxisorientiert gestaltet und bieten Dir wertvolle Tipps, die Du sofort in der Praxis anwenden kannst. Jedes Lehrheft schließt mit einer schriftlichen Prüfung ab, die Du flexibel über den Online-Campus absolvieren kannst.

Folgende Themengebiete erwarten Dich:

  • Einrichtungsstrukturen in der Pflege
  • Pflegefachwissen 
  • Aufgaben des Pflegeberaters
  • Casemanagement 
  • Erstellen von Versorgungsplänen
  • Beratungskompetenz Teil I (z.B.: Grundlagen der Beratung, Konfliktlösungskompetenz)
  • Beratungskompetenz Teil II (z.B.: Ausgewählte Beratungskonzepte, Erkunden kognitiver Inhalte und Gefühle)
  • Rechtliche Grundlagen
  • Sozialrecht
  • Betreuungsrecht

Pflegeberater Quereinsteiger: Notwendige Voraussetzungen 

Auf Empfehlung des Spitzenverbands der GKV richtet sich die Pflegeberater Weiterbildung an folgende Personen:

  • Pflegefachkräfte
    (examinierte Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger)
  • Sozialversicherungsfachangestellte
  • Sozialpädagogen sowie Sozialarbeiter

Zusätzlich kommen auch Personen mit anderen geeigneten Berufen oder Studienabschlüssen in Betracht, wenn:

  • Die Ausbildungs- oder Studieninhalte einen pflegefachlichen, sozialrechtlichen, sozialpädagogischen oder heilpädagogischen Schwerpunkt haben oder
  • Eine mehrjährige Erfahrung in der Beratung zu gesundheitlichen, sozialrechtlichen oder pflegefachlichen Themen bei einem Sozialversicherungsträger vorliegt.

Wichtig: Teilnehmer ohne ausreichende praktische Erfahrung im pflegerischen Bereich müssen ein neuntägiges Praktikum in einer Pflegeeinrichtung absolvieren, um die Weiterbildung abzuschließen.

Dabei können die Praktikumstage auf unterschiedliche Einrichtungen verteilt werden, um verschiedene Aspekte des Pflegealltags kennenzulernen. Mögliche Bereiche wären:

  • Pflegedienste
  • Teilstationäre Pflegeeinrichtungen
  • Vollstationäre Pflegeeinrichtungen
  • SAPV(Spezialisierte ambulante Palliativversorgung)-Teams
  • Hospizdienste
  • Hospize

Das Praktikum soll Dir einen Einblick in den Alltag der Pflegebedürftigen, ihrer Angehörigen und anderer Beteiligter verschaffen. Dadurch kannst Du eine Verbindung zwischen dem theoretisch erworbenen Wissen und den praktischen Anforderungen der Pflegeberatung herstellen. Dies hilft Dir, Deine Kenntnisse in realen Situationen anzuwenden und Deine Fähigkeiten als Pflegeberater zu entwickeln.

Du möchtest mehr über die Weiterbildung zum Pflegemanager erfahren? Hier geht’s zu allen Informationen über Inhalte, Voraussetzungen, Kosten und Ablauf:
-> Pflegeberater Weiterbildung

Du möchtest über einen Quereinstieg Pflegeberater werden, hast aber noch offene Fragen? Egal, ob es sich um Fragen über die Weiterbildung oder dem Zertifikat handelt – wir beraten Dich gerne! So erreichst Du uns:
✉️  info@pflege-fernkurse.de
📞  
+49 (0) 2941 82865 90

Pflegeberater Quereinsteiger: Was für Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Du bist bereit, Deine Umschulung zum Pflegeberater anzutreten, bist Dir aber unsicher in Bezug auf das Thema Finanzierung? Es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, darunter:

  1. Eigenfinanzierung: Du kannst die Kosten für die Weiterbildung selbst tragen, entweder aus Ersparnissen oder durch einen Kredit.
  2. Förderprogramme: In Deutschland stehen verschiedene staatliche oder regionale Förderungen für Weiterbildungen zur Verfügung, um Dich finanziell zu unterstützen. Die Kosten für die Weiterbildung werden hierbei teilweise oder vollständig übernommen. Dazu gehören beispielsweise Bildungsgutscheine (z.B. AZAV), Weiterbildungsprämien oder Fördermittel für die berufliche Weiterbildung.
  3. Betriebliche Weiterbildung: Wenn Du in einem Unternehmen beschäftigt bist, kann Dein Arbeitgeber die Kosten für die Weiterbildung übernehmen oder sich an den Kosten beteiligen.

Es ist ratsam, sich über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren und individuell zu prüfen, welche Optionen am besten zu Deiner Situation passen.

Hier erfährst Du mehr über die Förderungen für eine Weiterbildung an der Fernakademie für Pflege und Pflegemanagement:
-> Finanzierungsmöglichkeiten

Karrieremöglichkeiten als Pflegeberater

Wir wissen, dass ein Quereinstieg als Pflegeberater möglich ist. Aber wie sieht es mit den Karrieremöglichkeiten in der Zukunft aus? 

Tatsächlich sind die Zukunftsaussichten sehr vielversprechend, da die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften im Gesundheits- und Pflegewesen stetig steigt. Hier sind mögliche Aspekte, die Deine Zukunft beeinflussen können:

Spezialisierung auf einen Bereich: Pflegeberater können sich auf verschiedene Bereiche spezialisieren, wie z.B. geriatrische Pflege, palliative Pflege, häusliche Pflege oder Pflegeberatung für bestimmte Krankheitsbilder. Durch diese Spezialisierung kannst Du Deine Fachkenntnisse vertiefen und die Karrierechancen verbessern.

Aufstiegsmöglichkeiten: Pflegeberater können sich durch Berufserfahrung und Fachkompetenz für Führungspositionen in der Pflegequalitätssicherung, Pflegemanagement oder in der Aus- und Weiterbildung von Pflegepersonal qualifizieren. Auf diese Weise können sie ihre Karriere vorantreiben und verantwortungsvollere Positionen in ihrem Berufsfeld erreichen.

Steigender Bedarf: Angesichts des steigenden Bedarfs an Pflege- und Beratungsleistungen werden Pflegeberater weiterhin gefragt sein. Dies bietet gute Zukunftsaussichten und Möglichkeiten für berufliche Weiterentwicklung und Stabilität.

Weiterbildung zum Pflegeberater: Erfahrungsbericht einer Absolventin

Ein Quereinstieg als Pflegeberater ist definitiv möglich. Erfahre von einer Absolventin, wie Dir eine Weiterbildung an der Akademie für Pflege und Pflegemanagement den Weg zum Erfolg ebnet:

„Der Kurs zur Pflegeberaterin nach Par. 7a SGB XI gibt mir die Möglichkeit Menschen zu beraten, Hilfestellung zu geben und Informationen an Pflegebedürftige und Pflegepersonen zu geben, die sie auf anderem Wege nicht erhalten. Der Kurs war leicht verständlich und gut strukturiert. 
Die Möglichkeiten bei einer Krankenkasse, einem Pflegestützpunkt, Pflegedienst oder im Krankenhaus zu arbeiten und zu helfen ohne direkt zu pflegen bietet eine ideale Möglichkeit Menschen mit Hilfebedarf die Unterstützung zu ermöglichen, die sie brauchen. 
Der Kurs bietet eine Perspektive für mich, die die Pflege und Menschen liebt, aber nicht mehr als Fachkraft direkt am Patienten tätig sein kann.“

Cäcilia Freia Birkenmeyer

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